Kinder und Medien: Der richtige Umgang

Kinder fordern Medienkonsum ein, denn der gehört heute zum Alltag. Auf keinen Fall sollten Eltern ihre Kinder damit allein lassen. Fernseher, Spielkonsole, Internet sind Medien, die heute ganz selbstverständlich zum Leben ihrer Kindern dazugehören. Zu viel davon ist für Kinder jedoch nicht gut, denn es erhöht sich das Risiko für Übergewicht und kann Bewegungsmangel, Verhaltensauffälligkeiten und Leseschwäche verursachen. Medienpädagogen verweisen allerdings darauf, dass durch die Nutzung elektronischer Medien zusätzliche Lerneffekte erzielt werden und raten zur Gelassenheit. Wichtig ist hierbei vor allem, dass Eltern den Medienalltag ihrer Kinder aktiv begleiten. Das schult einen verantwortungsvollen Umgang.

  • Macht Fernsehen klug? Kinder, die erzieherische TV-Sendungen wie zum Beispiel Sesamstraße sehen, sind Altersgenossen, die solche Programme nicht sehen, voraus. In Studien wurde festgestellt, dass jüngere Kinder ab drei am meisten von Lernsendungen profitieren. Allerdings kam bei der Untersuchung auch heraus, dass Kinder, die viele Stunden pro Woche vor Unterhaltungssendungen und Cartoons verbrachten, schlechtere Testergebnisse hatten.
     
  • Kein Fernsehen für kleine Kinder: Fernsehkonsum in zu frühen Jahren (ein bis drei Jahre) kann zu Verhaltensauffälligkeiten führen.
     
  • Mehr als zwei Stunden schaden: Kinder sehen gerne fern. Doch mehr als zwei Stunden pro Tag sollten es nicht sein. Sitzen die Kinder länger vor der Flimmerkiste, muss mit gesundheitlichen Schäden gerechnet werden. Eine amerikanische Studie zeigte, dass die erwachsenen Teilnehmer, die als Kind viel ferngesehen haben, oft hohe Cholesterinwerte und Probleme mit ihrem Gewicht hatten. Unter ihnen gab es auch mehr Raucher als unter denjenigen, die weniger oder gar kein Fernsehen konsumiert hatten.

Im Umgang mit den modernen Medien ist es wichtig, dass sie nicht zur wichtigsten Freizeitbeschäftigung werden. Halten Sie deshalb die Nutzungsdauer pro Tag im Auge:

  • Vorschulkinder sollten nicht länger als 30 Minuten vor die Flimmerkiste und maximal 20 bis 30 Minuten vor PC oder Konsole sitzen.
  • Grundschüler dürfen bis zu 60 Minuten fernsehen, plus 30 Minuten PC oder Konsole.
  • Ab zehn Jahren können Sie ein tägliches oder wöchentliches Zeitkontingent festlegen, das die Kinder sich selbst einteilen. Als Anhaltspunkt gelten 90 Minuten Fernsehen pro Tag und etwa 60 Minuten PC-Zeit.

Ganz oben auf der Kinder-Wunschliste: Ein eigener Fernseher. Doch gerade bei Jüngeren haben Fernseher und PC im Kinderzimmer nichts zu suchen. Denn nur so haben Sie noch Einfluss auf Programmwahl und Dauer des Fernsehkonsums.

Das Internet bietet eine schier unübersichtliche Auswahl an Informationen, Kontaktmöglichkeiten und Lernplattformen. Gerade Kinder verlieren hier leicht die Orientierung. Hier einige Tipps, wie Sie Ihrem Kind den Einstieg erleichtern können und ihm unliebsame Bekanntschaften ersparen:

  1. Begleiten Sie Ihr Kind auf den ersten Surftouren.
  2. Im Netz sollte sich das Kind einen Fantasienamen (Nick-Name) zulegen und nie persönliche Angaben (Name, Telefonnummer, Adresse) preisgeben.
  3. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Freundschaften, die es im Netz schließt.
  4. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es sich mit Netz-Freundschaften nur persönlich treffen darf, wenn Sie das Kind begleiten.
  5. Chattet Ihr Kind, sollten Sie ihm erklären, dass es sofort den Chat-Raum verlassen soll, wenn ihm jemand Unwohlsein oder Angst einflößt.
  6. Sagen Sie Ihrem Kind, dass es niemals vorschnell in einem Fenster auf OK klicken soll. Denn das kann viel Ärger und hohe Kosten verursachen. Es tauchen immer wieder sehr kinderfreundlich gestaltete Seiten auf, die zum Beispiel Hausaufgaben versprechen. Dahinter verbergen sich nicht selten kostenpflichtige Seiten.
  7. Weil Kinder schnell die Zeit am PC vergessen, stellen Sie am besten einen Wecker.

Zwei wichtige Fragen, die sich viele Eltern stellen:

  • Sollte man Sendungen für Kinder aussuchen oder gemeinsam eine Auswahl treffen?
    Bei jüngeren Kindern müssen die Eltern die Sendung aussuchen. Ältere Kinder sollten dann aber ein Mitspracherecht bei der Auswahl haben. Nur so können Kinder einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Fernseher lernen. Außerdem gibt ihnen das Mitspracherecht das Gefühl, von den Eltern ernst genommen zu werden.
     
  • Sollten Mütter mit ihrem Sprössling fernsehen?
    Kinder sollten nach Möglichkeit nicht alleine fernsehen. Doch Mutter oder Vater sind bei älteren Kindern oft nicht der geeignete Fernsehpartner, denn sie werden als Aufpasser erlebt. Bessere "Mitgucker" sind Freunde oder Geschwister. Aber damit Sie sich ein Bild davon machen, was sich Ihr Nachwuchs anschaut, sollten Sie sich mal eine Folge der Lieblingsserie anschauen. Wichtig: Auch wenn die Lieblingsserie nicht Ihren Geschmack trifft, sollten Sie sich mit Kritik und negativen Kommentaren besser zurückhalten.
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